DIE EU-RICHTLINIE

Die europäische Norm EN 12255-15 definiert die Ermittlung des Sauerstoffeintrages nach dem Absorptions- bzw. Desorptionsverfahren in Belüftungstanks kommunaler und industrieller Kläranlagen, wenn diese mit Klarwasser gefüllt sind.

Standardbedingungen
Der Sauerstoffeintrag wird hier zugunsten der Vergleichbarkeit unter folgenden, definierten Standardbedingungen getestet:

1) Klarwasser im Tank: Da die Zusammensetzung verschiedenster Abwässer einen erheblichen Einfluss auf den Sauerstoffeintrag hat, wurde definiert, sämtliche Messungen im Rahmen der EN 12255-15 ausschließlich im Klarwasser durchzuführen. Eine Anpassung der, im Klarwasser ermittelten, Sauerstoffeintragswerte an die jeweilige Situation im Abwasser erfolgt über den Alpha-Faktor (Korrekturfakor).

2) Wassertemperatur 20°C: Die Effizienz des Sauerstoffeintrages in Wasser ist abhängig von der Temperatur des zu belüftenden Mediums. Generell gilt – je kälter das Medium, desto effektiver bzw. höher der Sauerstoffeintrag. Um die Vergleichbarkeit in Relation zur Temperatur zu ermöglichen, wurde die Temperatur des Mediums entsprechend EN 12255-15 auf 20°C festgelegt. Die Umrechnung auf den tatsächlichen Eintrag von Sauerstoff im Medium vor Ort mit den vorliegenden Temperaturwerten erfolgt über mathematische Berechnungen.

3) Atmosphärischer Druck 1013hPa = 1 atm: Auch der atmosphärische Druck hat einen Einfluss auf die Effizienz des Sauerstoffeintrages. Es gilt – je höher die Installation bzw. die Anlage, desto ineffizienter der Sauerstoffeintrag. In der EN 12255-15 wurde der atmosphärische Druck auf 1 atm (Installation auf Meereshöhe) normiert. Die Angleichung an die Verhältnisse vor Ort erfolgt auch hier über mathematische Berechnung.

Das detaillierte Vorgehen während der Messungen entsprechend EN 12255-15 kann der europäischen Norm entnommen werden.

Wurden Katalogwerte nicht unter den oben genannten Standardbedingungen ermittelt, sind die entsprechenden Sauerstoffeintragswerte nicht EN 12255-15 konform.